Ein Neubau bietet eine gute Möglichkeit, um Ihre künftigen Energiekosten tief zu halten. Der erste Schritt für ein energieeffizientes Gebäude beginnt bei der Ausrichtung, ein oftmals unterschätzter wichtiger Ansatz beim Energiesparen. Um die Sonnenergie optimal zu nutzen liegen die Wohnräume möglichst nach Süden und die Beschattung durch benachbarte Gebäude und Bäume ist möglichst gering. Zudem darf die Wärmedämmung in der Gebäudehülle keine Lücken aufweisen. Nebst einem minimierten Energieverbrauch garantiert Ihnen dies auch ein optimales Innenraumklima.

 

Um was handelt es sich?
Doch was genau ist die Gebäudehülle? Grundsätzlich ist sie ein geschlossener geometrischer Baukörper sowie die physikalische Trennung zwischen der inneren und äusseren Umgebung eines Gebäudes. Sie umfasst alle Bauteile eines Gebäudes, die dieses nach aussen abschliessen. Die äussere Hülle ist zudem eine Barriere gegen Niederschlag, Aussenluft, Aussentemperatur, Geräusche sowie Strahlung. Die Gebäudehülle schützt die inneren Einrichtungen und Installationen und unterstützt die Klimatisierung. Die Gebäudehülle macht also ein Gebäude erst zu einem Gebäude, wobei den architektonischen Visionen heutzutage fast keine Grenzen mehr gesetzt sind.

 

architecture-3311158Aufbau der Gebäudehülle
Die Gebäudehülle setzt sich aus Bauteilen zusammen, die den beheizten Raum vom Aussenklima und den nicht beheizten Räumen trennen. Die physikalischen Komponenten der Gebäudehülle bestehen aus der Gründung, den Wänden sowie darin den Türen und Fenstern, Decken und Dach. Die Dimensionierung, Eigenschaften und Kompatibilität der Materialien, Herstellungsprozesse und Details und ihre Wechselwirkung sind die Hauptfaktoren, welche die Effektivität und Haltbarkeit der Gebäudeabdichtung definieren.

 

Die Funktion
Stützfunktion: Die Gebäudehülle muss mechanischen Lasten wiederstehen und diese auch ableiten können. Denken wir beispielsweise an den Schnee im Winter: Das Dach muss dabei, um nicht einzustürzen, den Lasten wiederstehen und diese auch auf andere Bestandteile der Gebäudehülle ableiten können, genauso ist die Gebäudehülle derjenige Teil eines Hauses, welcher den Elementen gnadenlos ausgesetzt ist: Sei es starker Wind, Regen oder Hagel, die Gebäudehülle muss all diesen äusseren Umständen trotzen.

– Gebäudeabschluss: Die Gebäudehülle schützt seine Bewohner unter anderem, wie oben erwähnt, vor klimatischen Widrigkeiten wie Beispielsweise einem Sturm oder vor Hitze im Sommer. Die isolierenden Eigenschaften dabei über vielerlei Dinge wie beispielsweise den Energieverbrauch oder das Raumklima. Ein schlecht oder unzureichend isoliertes Gebäude wird im Sommer viel zu stark aufgeheizt und im Winter muss unnötig viel Wärmeenergie verbraucht werden, um angemessene Temperaturen sicherzustellen.

 

architecture-3309018Schlüssel zur Energiewende
Um die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft überhaupterreichen zu können, ist die Gebäudehülle von höchster Wichtigkeit: Durch solide Isolation und Wärmedämmung wird Energie eingespart. Über Solar- und Photovoltaikanlagen auf Dächern oder an Fassaden leistet sie auch einen Beitrag zur Energiegewinnung. Die Gebäudehülle entwickelt sich immer mehr zu einem veritablen Hauskraftwerk, welches Heute und in der Zukunft seine Bewohner vollständig Energieautark leben lässt.

 

Fassade
Die Fassade eines Gebäudes zieht schlussendlich die Blicke auf sich: Die Gestaltung mit Farben, Formen und Materialien, die Betonung der horizontalen, der vertikalen oder der diagonalen Linie oder das Schlichte, Glatte, Unauffällige, Flächige wirken auf unser Auge und rufen Empfindungen wach. So können Gebäude ganz bewusst einen modernen Eindruck erwecken oder je nach gewähltem Material älter wirken als sie es tatsächlich sind. Das Äussere eines Gebäudes muss aber nicht nur ästhetischen Kriterien genügen: Eine Fassade vom Fachmann hilft schlussendlich auch beim Energiesparen. Wenn wir uns beispielsweise die Solarfassade anschauen, wird schnell klar, dass diese bei der Energiewende eine wichtige Rolle übernehmen wird. So wirken PV-Module wärmedämmend, da diese aus mehreren Schichten aufgebaut sind und sich im Zuge der photovoltaischen Energieumwandlung erwärmen. Deshalb können in die Gebäudehülle integrierte PV-Module die Wärmeverluste eines Gebäudes verringern. Dies alles neben den gegebenen Vorzügen der Energieproduktion der Panels.

 

architecture-2256489Fazit
Es ist ganz klar: Die Gebäudehülle hat mehr zu bieten als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Angefangen von der Fassade, welche besonders bei einer Sanierung massive Vorteile bei den Wärmeverlusten mit sich bringt, über die Fenster bis hin zu den Türen, welche die Bewohner vor ungebetenen Besuchern schützen und bei einem Brand sogar über Leben und Tod entscheiden können. Gerade im Bezug auf die Energiestrategie 2050 wird der Gebäudehülle eine besondere Rolle zur Einhaltung der Ziele zukommen.