Das Ebianum in Fisibach AG war bereits Standort von zahlreichen, unvergesslichen Events, doch der von der Eberhard Bau AG organisierte ebi.YOUNG Day verstand es, überall noch eine Schippe drauf zu legen.

Das Wetter spielte glücklicherweise am 18. Januar 2020 auch mit, denn im EBIANUM fand ein überaus wichtiges Ereignis statt, nämlich der erste ebi.YOUNG Tag. Ziel dieser Veranstaltung war es, die seit Jahren immer unpopulärer gewordene Bauwirtschaft als Lehrlingsstation wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Entsprechend konnten die Kinder etwas über das ganze Spektrum des Bauens erfahren. Bagger fahren, LKW mitfahren, in der Werkstatt ein Kerzenhalter schweissen oder einen Drohnenflug miterleben, all dies wurde den Buben und Mädchen ermöglicht. Wenn man in die strahlenden Gesichter in und ums Ebianum schaute, kann man eigentlich nur zu einem Schluss kommen: Das Bauwesen hat nichts von seiner Faszination verloren.

Alter Bauwagen in neuem Glanz
Die Familie Eberhard hatte auch eine Überraschung für alle Besucher parat: In mühevoller Handarbeit wurde ein alter Bauwagen von Grund auf neu saniert und aufgebaut. Nun strahlt das Prunkstück in den Farben der Ebianer als dauerhafte Attraktion und lädt Kinder dazu ein, diesen zu erkunden. Bei der offiziellen Einweihung betonte Martin Eberhard, wie er schon als kleiner Junge in den Familienbetrieb eingeführt wurde und so aus erster Hand vom Bauvirus angesteckt wurde. Das Ziel der Veranstaltung umschrieb er klar: Junge Leute für Bauberufe zu begeistern, so dass bald kein Nachwuchsmangel mehr zu befürchten ist.

Ein erfolgreicher Tag für den Nachwuchs
Wir hoffen, dass sein Wunsch in Erfüllung geht, die erste Ausgabe des ebi.YOUNG Day kann jedenfalls als vollen Erfolg bezeichnen, denn rund um das Gelände sowie im Innern des Ebianum wimmelte es nur so von interessierten Kindern, welche den Ausführungen und Demonstrationen gespannt folgten. Im anschliessenden Interview hatten wir die Möglichkeit, Martin Eberhard über die Ziele dieser Veranstaltung, den Nachwuchs innerhalb der Familie Eberhard sowie den Erfolg des Ebianums zu sprechen.

Interview mit Martin Eberhard, CEO Eberhard Unternehmungen

• Das Ebianum ist mit 36’000 Besuchern jährlich ein Grosserfolg. Hätten Sie damit gerechnet?

Nein. Ich habe durchaus erwartet, dass viele Besucher ins Ebianum kommen, jedoch nicht diese grosse Anzahl. Ausserdem überrascht es mich, dass unter den Besuchern viele sogenannte Wiederholungstäter sind, die das Ebianum mehrmals jährlich aufsuchen. Damit habe ich in der Tat nicht gerechnet.

• Die Statistiken zeigen es: Bauberufe werden für die junge Generation immer unattraktiver. Hat sich diese Tendenz bereits auf die Eberhard Unternehmungen ausgewirkt?

Wir haben viele Berufsleute, die diesen Namen auch tatsächlich verdient haben, wir merken von dieser Tendenz also noch nicht viel. Jedoch ist es so, dass wir viele ältere Mitarbeiter im Betrieb haben, die nach der Pensionierung ersetzt werden müssen. Aus diesem Grund kann man nicht früh genug damit beginnen junge Leute von dieser Branche zu begeistern, damit wir genügend Nachwuchs erhalten.

• Weshalb denken Sie, sind Bauberufe heute bei der Jugend nicht mehr so populär wie früher?

Ich glaube, das hat sehr viel mit dem Image der Baubranche zu tun. Aussenstehende denken vielmals, dass man keine Aufstiegsmöglichkeiten hat, was jedoch nicht der Fall ist. Im Gegenteil, es sind sehr spannende Berufe und gerade wir bieten eine grosse Bandbreite verschiedenster Tätigkeiten, die weit über die Baubranche hinausgehen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Baubranche sehr gute Löhne bezahlt und die Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem Bau nicht nur beliebt sind, sondern auch gefördert werden.

• Mit ebi.YOUNG geben Sie nun Gegensteuer. Was hat es mit dieser Plattform auf sich?

Das Ziel dieser Plattform ist es, jungen Leuten das Baugewerbe näher zu bringen, so dass diese verstehen, was wir überhaupt machen. Natürlich geht es hier auch um Nachwuchsförderung. Wir wollen den Kindern und auch den Eltern zeigen, was ein Bauberuf zu bieten hat. Kinder kann man meistens relativ schnell für etwas begeistern, Eltern jedoch nicht. Deshalb ist die Plattform ideal, um die Vielseitigkeit des Bauberufes zu erklären. Vom Strassenbauer bis zum Recyclist konnten wir am ebi.YOUNG Day unsere 9 Lernberufe umfassend vorstellen.

• Denken Sie, dass Ihr Beispiel Schule machen wird, beispielsweise bei Ihren Mitbewerbern?

Ich hoffe es sehr, denn das Ziel von ebi.YOUNG ist, dass möglichst viele mitmachen, es soll also nicht nur eine Eberhard-Plattform sein. Ich möchte dies wirklich als Plattform verstanden haben, welche die Jugendlichen abholt. Wichtig ist, dass die Bauberufe als solche profitieren und nicht, bei welcher Firma die Interessierten arbeiten. Aber ich betone gerne, die Besten kommen sowieso zu uns (lacht).

• Wessen Idee war die Durchführung von ebi.YOUNG?

Ich würde sagen, dass die Grundidee hauptsächlich von mir gekommen ist, ich habe die daraus entstandene Plattform auch immer gepusht. Für mich ist dies sehr wichtig, da ich während meiner ganzen Karriere auch Lehrlinge ausgebildet habe und bei verschiedenen Berufsverbänden aktiv war. Leider kann man gerade bei den Verbänden erschwert Nägel mit Köpfen machen, denn bei solch einer Idee gibt es sofort 10 unterschiedliche Meinungen, weshalb ich dieses Projekt selber in die Hand genommen habe. Aber auch innerhalb der Familie bin ich damit auf offene Ohren gestossen, denn ohne Nachwuchs würde es uns in dieser Form nicht geben.

• Ihre Tochter ist auch bereits bei der Firma tätig. Liegt das Bauen bei der Familie Eberhard im Blut?

Ja das kann man klar sagen. Wir kriegen die ganze Bautätigkeit von Kindsbeinen an mit und versuchen dies auch unserem Nachwuchs mitzugeben. Diese Faszination und das gemeinsame Anpacken hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Für die nächsten 20 bis 30 Jahre sehe ich dank unserer neuen Plattform auf alle Fälle keine Nachwuchsprobleme bei uns.